Studio%20oder%20outdoor

Du hast schon ein paar Shootings als Model absolviert, die fanden aber überwiegend outdoor statt? Grund dafür dürfte sein, dass du aus Kostengründen nur mit Hobbyfotografen arbeitest und Viele keine Möglichkeit haben, ein eigenes Studio zu betreiben. Als Alternative kämen für sie noch Mietstudios oder Studiogemeinschaften in Betracht, das ist aber manchmal ein wenig umständlich und natürlich auch für sie dann mit Kosten verbunden, die sie sich zumindest mit dir teilen möchten. Auch gibt es Fotografen, die den Umgang mit einer Studioblitzanlage nie erlernt haben und sich da dann auch nicht so richtig heran trauen. Für dich als norddeutsches Model heißt das dann, dass du wetterbedingt von Oktober bis April dein Hobby auf Eis legen kannst, denn outdoor-Shoots in unseren dunklen, feuchten und kalten Wintern machen keinen Spass. Mit Glück gibt's mal zwischendurch einen sonnigen Tag, an dem auch ein bisschen Schnee liegt. Das ist aber kaum planbar und dann spontan einen Fotografen zu finden, ist so einfach nicht. Also ab auf's Sofa und auf den Frühling warten!
"Aber gibt's denn nicht doch auch Hobbyfotografen, die indoor-Shoots anbieten, oder wollen die alle nur Homeshootings bei mir zuhause machen?" "Fotos vor neutralem Studiohintergrund sind zwar etwas langweilig, die Ausleuchtung ist aber Bombe und das möchte ich unbedingt auch mal!"
Die gute Nachricht zuerst: Klar gibt es auch genügend Amateure, die sich in ihrem Zuhause ein vollwertiges Studio eingerichtet, die praktisch ein Abo im Mietstudio haben oder zumindest jemanden kennen, bei dem sie indoor fotografieren können. Die schlechte Nachricht ist, dass du als Model im Studio auch ein wenig anders agieren musst, als du es von deinen outdoor-Shoots gewohnt bist. Du hast vlt. schon die Erfahrung gemacht, dass manche Fotografen outdoor nur mit dem vorhandenen Licht arbeiten, du dich also immer ein bisschen nach dem Stand der Sonne richten musst. Wieder andere fahren auch draussen Blitzequipement auf oder arbeiten mit Reflektoren, auf die du achten solltest. Im Studio gibt es meistens nur das künstliche Licht und du kannst die Arbeit des Fotografen sehr unterstützen, wenn du den Standort der Blitze beachtest und dich entsprechend positionierst.
Natürlich ist die Lichtsetzung an sich eine Sache des Fotografen. Wenn man aber mit einem Model shootet, die selbstständig darauf achtet, dass z.B. die Augen immer in Richtung des Hauptlichtes zeigen, sie sich so positioniert, dass sie immer innerhalb des - endlichen - Hintergrundes bleibt, man nicht vor jedem Bild drei Stative umstellen muss, weil das Model plötzlich 1 m weiter rechts steht, dann ist das schon sehr angenehm und es macht auch die Ergebnisse deutlich besser. Das es hiervon natürlich auch immer wieder gewollte Ausnahmen gibt, ist klar, darauf wird der Fotograf dann aber hinweisen.
Wenn das beim ersten Mal noch nicht so richtig klappt, dann wird dir das bestimmt niemand krumm nehmen. Aber schaue dir nach dem Shooting deine Bilder ganz genau an und erinnere dich dabei an den Lichtaufbau! Du wirst Unterschiede feststellen und es beim nächsten Termin dann schon viel besser machen. Desweiteren solltest du bedenken, dass es im Studio keinerlei äußere Einflüsse gibt. Es weht kein Wind (es sei denn von der Windmaschine), der Boden ist absolut eben (es gibt also keine Ausreden für schlecht positionierte Füsse) und es laufen auch keine Passanten vorbei, die dich ablenken. Generell ist das Shooten im Studio irgendwie ein wenig intensiver als draussen. Der Abstand zwischen dir und der Kamera ist oftmals geringer, Model und Fotograf sind aufeinander noch konzentrierter und der Abstand zwischen den einzelnen Aufnahmen auch oft kürzer.
Auf ein Studioshooting solltest du dich noch besser vorbereiten, als für einen outdoor-Termin! Im perfekten Licht wird jede Unregelmässigkeit beim MakeUp sichtbar, die Schuld für schlecht sitzende Haare können nicht auf den Wind geschoben werden und es gibt auf den Fotos keinerlei Ablenkung durch den Hintergrund. Du stehst vor/auf einer einfarbigen Fläche und nur du bist das Motiv. Plane also dein Shooting selber! Wähle interessante Outfits (lieber zwei mehr, als eines zuwenig), denke über evtl. Accessoires nach usw. usw.
Wenn du nur hin und wieder für dich selbst Bilder machen möchtest, dann geht das draussen sehr gut. Wenn du aber wirklich ein Model werden möchtest, dann kommst du nicht darum herum, auch in Studios zu shooten. So werden die Standard-Sedcard-Fotos (die jedes Model zwingend braucht) egtl. immer vor neutralem Hintergrund gemacht. Und gerade auch Studioshootings werden dir sehr dabei helfen, dich als Model zu verbessern. So wird dir outdoor dein Fotograf bestimmt nach einer Aufnahme auch mal sein Kameradisplay vor die Nase halten, damit du auf dem Funzeldisplay sehen kannst, wie du so wirkst. Mehr als einen ganz groben Eindruck lässt sich aber auf der 3Zoll-Diagonale nicht gewinnen. Im Studio gibt es dagegen einen großen Monitor, auf dem du jedes Foto direkt sehen kannst ohne deine Position zu verlassen (nicht bei allen Fotografen). Diese unmittelbare Kontrolle wird dir sehr viel bringen und vor Allem auch deine Motivation steigern. Denn wenn du sofort in groß siehst, was dir selbst nicht so gefällt, kannst du es wenige Sekunden später schon besser machen.
Also keine Angst vorm Studio! Frage bei Fotografen herum, ob und welche Möglichkeiten sie dir für indoor-Shoots anbieten können und schon musst du dein Hobby nicht mehr vom Wetter abhängig machen!
"Aber ist es denn nicht ein Risiko, zu einem Fotografen nach Hause zu gehen?"
Wenn du zu einem Fotografen kein 100%iges Vertrauen hast, dann spielt es auch keine Rolle, wo ihr shooten wollt! Ob das Studio beim Knipser zuhause ist, in eigens angemieteten Räumlichkeiten, ob es sich um ein Profiatelier handelt, ihr im Wald, an einem LostPlace oder im Hafen Bilder machen wollt, das "Risiko" ist überall gleich hoch bzw. niedrig! Wenn dir also jemand nicht koscher erscheint, dann vereinbare erst gar keinen Termin! Weder drinnen noch draußen! Frage, ob du jemanden mitbringen darfst und dann lässt du dich von deinem(r) Freund(in) begleiten und alles wird gut.


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